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Tipps für den Klappentext von Kinderbüchern

Der erste Schritt ist schon getan und ihr habt alles richtig gemacht: Das Cover und Titel hat die Leser*innen schon so neugierig gemacht, dass das Buch schon in die Hand genommen wurde. Jetzt folgt oft der Blick auf den sogenannten Klappentext. Um den zukünftigen Leser oder Leserinnen neugierig zu machen, ist ein Klappentext wichtig und sollte mit bedacht geschrieben werden.

Was ist ein Klappentext? 

Ein Klappentext ist eine kurze angerissene Zusammenfassung des Buchinhaltes. Ursprünglich war der Klappentext, wie der Name schon sagt, nicht auf der Rückseite des Buches zu finden, sondern vorne im Einschlag. Dies haben aber auch vor allem aus Kostengründen, die wenigsten Bücher, bzw. wenn ehr hochwertigere Einbände wie z.B. Hardcover. Aber im Prinzip ist immer der Text, der hinten auf der Rückseite des Buches  steht, mit Klappentext gemeint. 🙂

Was macht denn nun einen guten Klappentext aus?

Der Klappentext sollte in so wenigen Sätzen, wie möglich, neugierig machen und den Leser*in überzeugen. In der Buchhandlung oder auch online, fällt die Entscheidung oftmals in wenigen Sekunden. Also ist theoretisch schon der erste Satz entscheidend.

  1. Schlüsselwörter sind sehr wichtig und sollten der Leser*in den Inhalt darlegen, z.B. Wörter wie Freundschaft und Mut. Das lässt vielleicht auf einen Abenteuer schließen.
  2. Der Klappentext sollte keine Inhalte versprechen, die im Buch nicht oder kaum vorkommen. Zum Beispiel erzählt ihr fast nur von einem spannenden Drachenkampf. Dieser Kampf findet zwar statt, aber nur in 6 Sätzen im 320 Seiten starken Jugendroman.
  3. Ein Klappentext sollte circa 100 – 300 Zeichen haben. Belasst es wirklich bei wenigen Sätzen. Der Klappentext soll neugierig machen, aber nicht den gesamten Inhalt des Buches verraten. Zudem sind Cliffhanger super, da möchte man gerne wissen, wie es weiter geht.
  4. Anders ist es bei pädagogischen Büchern, wo beispielsweise eine besondere Fähigkeit vermittelt werden soll z.B. Tino lernt wie wichtig es ist, zu teilen usw. Hier sind konkrete Inhaltsangaben wichtiger, als Spannung zu erzeugen, da ehr ein Lehrauftrag dahinter steht.
  5. Achtet auf die Gestaltung des Klappentext: Ist der gut lesbar? ist die Schrift angenehmen? Ist das Zitat was ihr vielleicht besonders hervorheben wollt, in der anderen Schriftart, gut lesbar?
  6. Der Klappentext sollte mittig positioniert sein, setzt diesen auf keinen Fall zu nah am Rand oder den den Falz. Es könnte sonst im Druck etwas verschwinden.
  7. Achtet auf die Rechtschreibung! Es ist wirklich sehr wichtig, dass der Text fehlerfrei ist. Die ersten Rechtschreibfehler schon im Klappentext können ein deutliches Signal sein, das Buch ehr nicht zu kaufen.Wer möchte ein Buch lesen, voller Schreibfehler?
  8. Das führt dazu, dass ich euch gerne ein Lektorat empfehlen möchte. Auch wenn er der Text recht kurz ist für euer Bilderbuch, solltet ihr ein Lektorat, sofern ihr nicht privat professionelle Kontakte an den Händen habt, in Anspruch nehmen.
  9. Die richtige Zeit und Perspektive wählen: Aus der Sicht des Erzählers in der 3. Person Singular, Gegenwart

Und nach einigen Tipps, möchte ich auch das mal an einem Beispiel zeigen. Wie sieht den jetzt so ein Klappentext aus? (Direkt vorweg, ich bin kein Rechtschreibguru, geht ehr um den Inhalt. :D)

Als Jil aus dem Fenster schaut, traut sie ihren Augen nicht:
Seltsame kleine Wesen mit Flügel flattern durch die Gegend und wo ist das Nachbarhaus plötzlich hin? Ist das alles nur ein Traum?
Fest davon überzeugt, dass der sprechende Kater Jinkus und diese seltsame Welt des Fürsten Tamil von Schrecken nur eine Traum ist,
begibt sich Jil auf eine abenteuerliche Reise, auf der nichts so ist, wie es scheint.

Ehr nicht so gut:

Jil ist 10 Jahre alt und erlebt ein spannendes Abenteuer in der Welt Finwa! 
Dort tritt sie den sprechenden Kater Jinkus, den Drachen Kuno und findet viele neue Freunde, die sie auf ihrer Reise begleiten. Sie müssen eine magischen Zauber finden, der Jil zurück nach Hause bringt. Der böse Fürst Tamil von Schrecken hat das Buch der Sprüche für sich auserkoren und will es nicht hergeben. Gemeinsam mit einer List beschaffen Sie das Buch und können Jil Zurück bringen. Ein Buch voller Magie und Zauber! 

Der obere Text spiegelt wieder, dass es um eine Reise in einer Fantasiewelt geht und einen bösen Widersacher. Der untere Text gibt viel zu viel schon den wieder, beziehungsweise Spoiler hat leider auch schon das Ende. So ist es für den Leser nicht mehr interessant. Generell ist der Text auch nicht so gut formuliert.

Du und du

Und das ist diese Sache mit dem Du und du. Sehr oft lese ich, dass in Texten du groß geschrieben wird. Das ist wirklich nur dann richtig, wenn man den Leser*in anspricht. Also mit „Du“ der Leser*in gemeint ist, und nicht du im Text selber, z.B. bei einer wörtlichen Rede. Weitere Infos dazu hier:
https://www.duden.de/sprachwissen/sprachratgeber/Gross-oder-Kleinschreibung-von-duDu-und-ihrIhr

Über Zitate und Teaser

Ein Zitat oder bzw. und ein Teaser machen sich immer gut. Dann sollte es aber auch immer etwas reißerisch sein. 😉 Bei Zitaten nehmt einen spannendes, lustiges oder mit Cliffhanger ausgestattetes Zitat aus dem Buch.

Bei einem Teaser, solltet ihr unbedingt eine Quelle angeben. Natürlich könnt ihr schreiben: >>Spannend und aufwühlend!<< Aber ohne eine Quelle, wirkt es wenig authentisch und ehr ausgedacht. Bei Kinderbüchern (Bilderbüchern) nutzt man Teaser nicht so unbedingt, Zitate bei Bedarf und Möglichkeit aber auf jeden Fall. Ein Teaser ist vor allem dann interessant, wenn es von einer bekannteren Quelle kommt. Zum Beispiel von einer prominenten Person, einer Zeitung oder ähnlich interessanten Quelle.

Ich hoffe ich konnte euch ein paar kleine Tipps geben. 🙂 Bei Fragen könnt ihr euch immer gerne an mich wenden!